Achtung! Achtung! Etwas mehr Text als sonst… ;-)
Hallöchen Gemeinde,
es
gibt endlich mal wieder Neuigkeiten, keine gesammelten Werke über ein
halbes Jahr hinweg, nein, dieses Mal hatten wir für unsere Verhältnisse
endlich wieder einmal ein Wochenende nach Maß,
was glaube ich keiner der Beteiligten so schnell vergessen wird… und
ich schon einmal erst recht nicht… ;-)
Nachdem
es für mich aufgrund meines Dienststellenwechsels Anfang Juli nicht
ganz unproblematisch war, den Freitag der 30KW/2020 frei zu bekommen,
damit wir unsere Session wie geplant von Donnerstag
bis Sonntag durchziehen konnten, war ich dann umso glücklicher, als
mein freier Freitag dann doch noch genehmigt wurde.
Glücklicherweise
hatte mein Bruder schon die komplette Woche Urlaub, sodass vorgefüttert
werden konnte und er uns am Donnerstag unseren Platz sichern, das Camp
aufbauen und alle Vorbereitungen
treffen konnte. Somit musste ich lediglich meinen regulären Arbeitstag
hinter mich bringen, das bereits gepackte Auto schnappen und ab ging es
ans Gewässer. Dort angekommen ließen es sich Vattern und mein Bruder
bereits im der Sonne gut gehen und die ersten
Fische in Form von Rotauge, Rotfeder, Brasse, Barsch und Schleie
konnten bereits auf der Haben-Seite verbucht werden.
So
konnte es weitergehen und somit haben mein Bruder und ich schon einmal
damit angefangen die Plätze für die Nacht mit Spot-Markern zu markieren,
die Ruten fertig zu beködern und nach und nach
auszubringen. Gegen 20 Uhr waren wir damit dann auch durch und wir
konnten zum gemütlichen Teil übergehen. Also Kinder und Erwachsene
zusammengetrommelt und zum Abendessen läuten lassen. Es wurde somit
ruhiger am Wasser und mit einkehrender Dunkelheit erhellten
lediglich die Knicklichter, sowie der sternenbehangene Nachthimmel das
Dunkel. Für den ersten Tag, der ja bekanntlich doch recht anstrengend
ist, hatten wir dann um 23 Uhr jedoch genug und sind erstmal in die
Waagerechte gewechselt.
Die
Nacht verlief, wie bei den vergangenen Sessions auch, jedoch sehr ruhig
ohne jeglichen Piepser, sodass es um unsere Stimmung eher weniger gut
bestellt war, da wir uns nach Abschluss des Laichgeschäftes
in Bezug auf Karpfen doch etwas anderes erhofft hatten. Es war dann
glaub ich kurz vor halb 8, als wir noch auf der Liege am Dösen waren,
als urplötzlich aus dem Nichts die Rute meines Bruders einen Vollrun vom
Feinsten hingelegt hatte. Noch völlig verpeilt,
heiß auf meinen erstens Karpfen seit Jahren und völlig fest im Glauben,
dass es meine Rute wäre die abläuft, komme ich bei den Ruten mit
klitschnassen Socken an (keine Zeit für solche Lappalien wie Schuhe
anziehen…) um dann festzustellen, dass es nicht meine
Rute, sondern die meines Bruders ist.
Der
jedoch ist weit und breit noch nicht in Sicht, da er seine Schuhe nicht
so schnell anbekommen hat, somit setzte ich also den Anhieb und der
Drill begann. Ab auf’s Schlauchboot und dem Fisch
hinterher und es kommt bei meinem Glück wie es kommen musste, beim
Fisch angekommen, habe ich auf einmal nur noch die Hauptschnur in der
Hand und der Rest ist ohne jeglichen Widerstand einfach verloren. Nun
war meine Laune natürlich erst recht am Tiefpunkt.
Den ersten Karpfen seit Jahren an der Rute und dann passiert sowas… L
Nach Begutachtung der 0,40er Monofilen, dachte ich sofort an eine
Muschelbank, welche in diesem
Gewässer jedoch eigentlich nicht existiert. Also schnappten mein Bruder
und ich uns die Unterwasserkamera und durchleuchteten das Gebiet, wo
wir den Fisch verloren hatten und siehe da, wir haben den Übeltäter doch
tatsächlich gefunden. Auf weiter Flur kein
Kraut, nichts, aber auch überhaupt nichts und mitten drin ein
Betonblock aus dem mit Muscheln besetzter Bewährungsstahl hervorgeht.
Keine Chance also für keine Schnur der Welt, wenn der Fisch dort mit
Top-Speed dran vorbei saust.
Aufgrund
dieser Tatsache wurde es mir irgendwie immer deutlicher, dass
Karpfenangeln irgendwie nicht das ist, was ich machen sollte. Dazu fehlt
mir anscheinend einfach das nötige Glück. Also
einen lange gehegten Plan in die Tat umgesetzt und mich auf die
Raubfischangelei auf Grund mit totem Köderfisch versucht und anstatt der
Karpfenruten halt einmal Raubfischruten auf die elektronischen
Bissanzeiger gepackt. Zu diesem Zeitpunkt war ich natürlich
weit entfernt an einen Erfolg zu glauben und noch der ganze Freitag vor
uns lag, erst einmal mit er Posenrute ein paar Köderfische gezuppelt
und mittendrin immer mein Junge, der die Angel mittlerweile mindestens
genauso gut, wenn nicht sogar besser schwingen
kann, wie ich und das mit ein wenig Abstand betrachtet auch ziemlich
erfolgreich, wie er über die kompletten 4 Tage inklusive Übernachtungen
eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
So
ist es also auch nicht verwunderlich, dass er nach dem ein oder anderen
Rotauge auch diverse Brassen und schlussendlich auch seine erste Schleie
fangen konnte. Und als wäre das nicht genug,
durfte sich noch ein Ereignis in die Kuriositätenliste einreihen. Mein
Großer ist grad wieder am Drillen eines kleines Rotauges als es
urplötzlich einen Riesenstrudel direkt vor seinen Füßen gibt und direkt
danach die Rute beim zweiten Angriff richtig krumm
geht und er einen 60er Hecht an der Posenrute mit einem 0,20er
monofilen Vorfach sicher alleine ausdrillt. Zu dieser Kuriosität als
solches gesellte sich dann also noch der Fakt, dass der Hecht sich außen
am Maul sicher gehakt hatte. Bei solch einem Spektakel
fällst du dann als jahrelanger Angler und Vater direkt vom Glauben ab
und mein Sohn und ich wir hätten in diesem Moment beide nicht stolzer
sein können.
Tagsüber
konnten dann noch diverse weitere Fischarten gefangen werden (ich
glaube wir haben zum Schluss 11 Fischarten gezählt) und unter anderem
insgesamt 7 Schleien. Zufrieden vom Tag konnten
wir also in aller Ruhe gegen 20:30 Uhr den Grill anwerfen. Aber was war
nun eigentlich mit meinen Raubfischruten, bei der der tote Köderfisch
nun schon seit dem Vormittag im Wasser dümpelte?!? Ganz ehrlich… es ist
den ganzen Tag über nichts passiert, sodass
ich die Ruten eigentlich schon fast wieder vergessen hatte. Fast? Ja
fast, denn als ich grad dabei war das letzte Steak zu grillen, meldete
sich auf einmal der Bissanzeiger meiner Raubfischrute. Völlig perplex
über dieses Ereignis, musste ich erst von meinem
Bruder, unter der Aussage ob ich nicht langsam mal anziehen möchte, an
die Ruten gebeten.
Anschlag
gesetzt und ich merkte sofort, dass dort etwas richtig gutes am anderen
Ende hing. Also ab auf’s Boot und hoffen, dass es nicht so blöd läuft
wie am Morgen. So standen wir über dem Fisch,
ohne Kescher, den wir in der Eile natürlich wieder einmal vergessen
hatten und der Fisch kam und kam nicht hoch. Nach ein gefühlten Ewigkeit
jedoch, schoss der Fisch wie aus dem Nichts an die Oberfläche, so als
wollte er uns sagen… Schaut wer und vor allem
was ich bin!!! Und wir konnten unseren Augen tatsächlich nicht glauben.
Am anderen Ende tobte ein massiver Zander, den mein Bruder nach
spektakulärem Drill glücklicherweise per Hand landen konnte. Ihr könnt
euch wahrscheinlich vorstellen, dass mein Freudenschrei
mit Sicherheit noch im knapp 100 km entfernten Berlin zu hören war.
Gott was war das für ein geiler Fisch, den ich so noch nie in meinem
Leben gesehen habe. Makellose 90cm+ und mehr als gut im Futter und
zuguterletzt der zweite Zander in meinem Leben überhaupt.
Wahnsinn…!!!!
So sieht dann übrigens ein Köder aus, der vorher im Maul eines 90+ Zanders Platz genommen hat...🙈
Spätestens
ab diesem Zeitpunkt war mir alles andere egal und das Wochenende mehr
als gelungen und als hätte es nicht besser kommen können, hatten wir
erst noch den ein oder anderen Fehlschlag
an den Karpfenruten, als sich der Bissanzeiger meines Bruders erneut zu
Wort meldete. Vom Biss her nichts spektakuläres und alle Anwesenden
tippten direkt auf Brasse. Selbst im ersten Moment nach dem Anhieb,
merkte mein Bruder zwar, dass es keine Brasse war,
jedoch dachten wir alle an einen Karpfen in Satzergröße. Da die anderen
Ruten jedoch ziemlich dicht standen und wir nicht wollten, dass der
Karpfen durch die anderen Schnüre schwimmt, sind wir trotzdem wieder
auf’s Boot. Eine goldrichtige Entscheidung wie
sich später herausstellen sollte, denn wir saßen grad im Boot, als der
Fisch auf einmal Fahrt aufnahm und sich einen ordentlichen Kampf mit
meinem Bruder lieferte, den mein Bruder erst nach ca. 10 Minuten für
sich entscheiden konnte und ein schöner 90er Schuppi
im Netz lag.
Was
für ein Freitag lässt sich abschließend sagen… Waaaaahnsinn…!!! Mehr
musste nicht mehr kommen und viel mehr kam dann den kompletten Samstag
eigentlich auch nicht mehr. Auch die Nacht war
bis auf ein paar vereinzelte Pieper, auch an den Raubfischruten, die
ich aber nicht verwerten konnte, nicht mehr viel, sodass wir am Sonntag
nach einem ordentlichen Frühstück und einem kurzen Schauer alles in Ruhe
zusammenpacken und zufrieden den Heimweg antreten
konnten.
Alles in allem also ein megageiles Wochenende, was definitiv Wiederholungsbedarf hat…!!!
Viel Spaß mit den Bildern
Auch für's kulinarische Wohl war gesorgt und es gab frischen gebratenen Hecht...😋
Schleien... Eine schöner wie die andere... 😍