Montag, 9. September 2019

Und täglich grüßt das Murmeltier...

Das wir die letzten 3 bis 4 Jahre nicht sehr oft zum Ansitzangeln kommen, ist wahrwcheinlich kein Geheimnis mehr, sodass wir unsere Angelei in der Regel meist auf einen spontanen Abendansitz legen und die Kamera getrost zu Hause lassen, da wir dann einfach nur ein paar Fische fangen und die Ruhe genießen wollen.

Großartig anders verhält sich das Ganze bei länger geplanten Ansitzen zwar natürlich auch nicht wirklich, jedoch sind die Erwartungen prinzipiell doch um einiges höher. So auch dieses Mal, als es für uns von Donnerstag bis Sonntag wieder einmal an unser Lieblingsgewässer, einen über 100 ha großen Tagebausee, ging.

Wie in der Überschrift jedoch angekündigt, waren uns die Wetterumstände wieder einmal nicht wirklich wohlgesonnen. Die komplette Woche schoss das Barometer mal schnell nach oben und am nächsten Tag im Sturzflug wieder in den Keller, wodurch sich das Wetter dementsprechend anpasste und den Fischen auf den Appetit schlug. So kam es, das wir am Donnerstag nach der Arbeit gegen 17 Uhr bei 1014 hPa am Gewässer ankamen und die Voraussage für den kommenden Tag bei 1024 hPa und herrlichstem Sonnenschein lag.

Da wir beim Feedern auf der Unterwasserkamera sehen konnten, dass die Weißfische Hunger hatten, aber speziell an diesem Gewässer wissen, dass an Karpfen bei solch einem Luftdruck Umschwung nicht zu denken ist, haben wir lediglich noch die Spots markiert und recht ordentlich unter Futter gesetzt, jedoch keine Ruten auf den Plätzen verteilt, sodass die Fische eine Nacht lang ohne Argwohn die Plätze beackern konnten.



Am nächsten Tag konnten wir dann auch feststellen, dass die Partikel nahezu restlos vertilgt wurden und lediglich von den gefütterten Boilies noch der ein oder andere am Gewässergrund zu erkennen war.

Der tatsächliche Luftdruck am Freitag betrug dann sogar 1026 hPa, sodass wir tagsüber, wo wir an diesem See noch nie einen Karpfen gefangen haben, lieber noch ein wenig Futter auf den Spots verteilt haben und uns dem Feedern zugewendet hatten, da für den kommenden Tag ein Abfall des Luftdrucks zurück auf 1016 hPa angesagt wurde, was den Karpfen schmecken sollte und wir somit gegen 17 Uhr die Ruten auf den Spots verteilen wollten.

Das Feedern als Zeitvertreib, funktionierte erwartungsgemäß wieder sehr gut, sodass Schleie, Brassen, schöne Rotfedern und Rotaugen über den Kescher geführt werden konnten. Bei einem kurzen Ausflug mit dem Schlauchboot und der Spinnrute, konnten dann sogar noch 14 Hechte, wobei keiner wirklich größer wie 40 cm war und gut 50 Barsche bis 35 cm auf der Haben-Seite verbucht werden. So etwas haben wir an diesem See tatsächlich auch noch nie erlebt.

Um 17 Uhr gingen dann wie geplant die Karpfenruten auf die präparierten Plätze und dann wurde erstmal zünftig gegrillt und lecker gegessen, sodass wir uns dann schlussendlich müde und zufrieden gegen 23 Uhr auf's Ohr gehauen haben.

Der Schlaf währte jedoch nicht allzu lang, denn gegen 0:30 Uhr wurde der Bissanzeiger unseres alten Herren das erste Mal gequält und nach 10 Minuten Drill auf dem Schlauchboot, konnte er nach einem wirklich tollen Kampf, einen herlichen Wild-Schuppi von 84 cm und geschätzt knapp 10 kg über den Kescherrand führen.



Auch der zweite Karpfen ließ nicht lang auf sich warten. Gegen 3:00 Uhr in der Früh lief die gleiche Rute wieder ab, jedoch verzichtete unser alter Herr dieses Mal auf das Schlauchboot, da er das Gefühl hatte den Gegner dieses Mal vom Ufer aus bezwingen zu können. Ein Fehler wie sich schlussendlich herausstellte, denn kurz vorm Ufer verschwand der Fisch im Kraut und konnte sich dort vom Haken befreien.

Das Lehrgeld wurde zwar bezahlt, konnte bei Karpfen Nummer 3, wieder auf ein und derselben Rute, leider keine Wirkung entfalten. Dieser Fisch war defintiv um einiges größer als alles zuvor, denn dieser stand lediglich auf dem Platz und wehrte sich mit massiven Kopfschlägen, sodass kein Meter an Schnur gewonnen werden konnte. Noch bevor unser alter Herr jedoch ins Schlauchboot steigen konnte, schlitzte der Fisch aus. :-(

Tagsüber am Samstag passierte an den Karpfenruten wie gewohnt nicht viel. Auch in der Nacht konnte dann lediglich noch ein kleinerer Schuppi verhaftet werden und somit ging unsere Session dann auch wieder dem Ende entgegen und 3 volle Tage Angeln waren wieder vorüber.

Es hat natürlich wie immer großen Spaß gemacht und wir hoffen, dass wir dieses Jahr gegen Ende Oktober vielleicht noch einmal einen kurzen Ansitz abhalten können. Auch unsere Jungs (4 und 6 Jahre) waren mit Begeisterung dabei und haben sogar 2 Nächte am Wasser im eigenen Zelt verbracht.


Nun freuen wir uns erst einmal auf unsere Tour an den Bodden bei Schaprode auf Rügen am 06.10.2019 und hoffen, dass uns die Hechte wohlgestimmt sind. ;-)