Donnerstag, 6. August 2020

Was war das denn bitte für ein Wochenende!!!???

Achtung! Achtung! Etwas mehr Text als sonst… ;-)

 

Hallöchen Gemeinde,

es gibt endlich mal wieder Neuigkeiten, keine gesammelten Werke über ein halbes Jahr hinweg, nein, dieses Mal hatten wir für unsere Verhältnisse endlich wieder einmal ein Wochenende nach Maß, was glaube ich keiner der Beteiligten so schnell vergessen wird… und ich schon einmal erst recht nicht… ;-)

Nachdem es für mich aufgrund meines Dienststellenwechsels Anfang Juli nicht ganz unproblematisch war, den Freitag der 30KW/2020 frei zu bekommen, damit wir unsere Session wie geplant von Donnerstag bis Sonntag durchziehen konnten, war ich dann umso glücklicher, als mein freier Freitag dann doch noch genehmigt wurde.

Glücklicherweise hatte mein Bruder schon die komplette Woche Urlaub, sodass vorgefüttert werden konnte und er uns am Donnerstag unseren Platz sichern, das Camp aufbauen und alle Vorbereitungen treffen konnte. Somit musste ich lediglich meinen regulären Arbeitstag hinter mich bringen, das bereits gepackte Auto schnappen und ab ging es ans Gewässer. Dort angekommen ließen es sich Vattern und mein Bruder bereits im der Sonne gut gehen und die ersten Fische in Form von Rotauge, Rotfeder, Brasse, Barsch und Schleie konnten bereits auf der Haben-Seite verbucht werden.

So konnte es weitergehen und somit haben mein Bruder und ich schon einmal damit angefangen die Plätze für die Nacht mit Spot-Markern zu markieren, die Ruten fertig zu beködern und nach und nach auszubringen. Gegen 20 Uhr waren wir damit dann auch durch und wir konnten zum gemütlichen Teil übergehen. Also Kinder und Erwachsene zusammengetrommelt und zum Abendessen läuten lassen. Es wurde somit ruhiger am Wasser und mit einkehrender Dunkelheit erhellten lediglich die Knicklichter, sowie der sternenbehangene Nachthimmel das Dunkel. Für den ersten Tag, der ja bekanntlich doch recht anstrengend ist, hatten wir dann um 23 Uhr jedoch genug und sind erstmal in die Waagerechte gewechselt.

Die Nacht verlief, wie bei den vergangenen Sessions auch, jedoch sehr ruhig ohne jeglichen Piepser, sodass es um unsere Stimmung eher weniger gut bestellt war, da wir uns nach Abschluss des Laichgeschäftes in Bezug auf Karpfen doch etwas anderes erhofft hatten. Es war dann glaub ich kurz vor halb 8, als wir noch auf der Liege am Dösen waren, als urplötzlich aus dem Nichts die Rute meines Bruders einen Vollrun vom Feinsten hingelegt hatte. Noch völlig verpeilt, heiß auf meinen erstens Karpfen seit Jahren und völlig fest im Glauben, dass es meine Rute wäre die abläuft, komme ich bei den Ruten mit klitschnassen Socken an (keine Zeit für solche Lappalien wie Schuhe anziehen…) um dann festzustellen, dass es nicht meine Rute, sondern die meines Bruders ist.

Der jedoch ist weit und breit noch nicht in Sicht, da er seine Schuhe nicht so schnell anbekommen hat, somit setzte ich also den Anhieb und der Drill begann. Ab auf’s Schlauchboot und dem Fisch hinterher und es kommt bei meinem Glück wie es kommen musste, beim Fisch angekommen, habe ich auf einmal nur noch die Hauptschnur in der Hand und der Rest ist ohne jeglichen Widerstand einfach verloren. Nun war meine Laune natürlich erst recht am Tiefpunkt. Den ersten Karpfen seit Jahren an der Rute und dann passiert sowas… L Nach Begutachtung der 0,40er Monofilen, dachte ich sofort an eine Muschelbank, welche in diesem Gewässer jedoch eigentlich nicht existiert. Also schnappten mein Bruder und ich uns die Unterwasserkamera und durchleuchteten das Gebiet, wo wir den Fisch verloren hatten und siehe da, wir haben den Übeltäter doch tatsächlich gefunden. Auf weiter Flur kein Kraut, nichts, aber auch überhaupt nichts und mitten drin ein Betonblock aus dem mit Muscheln besetzter Bewährungsstahl hervorgeht. Keine Chance also für keine Schnur der Welt, wenn der Fisch dort mit Top-Speed dran vorbei saust.

Aufgrund dieser Tatsache wurde es mir irgendwie immer deutlicher, dass Karpfenangeln irgendwie nicht das ist, was ich machen sollte. Dazu fehlt mir anscheinend einfach das nötige Glück. Also einen lange gehegten Plan in die Tat umgesetzt und mich auf die Raubfischangelei auf Grund mit totem Köderfisch versucht und anstatt der Karpfenruten halt einmal Raubfischruten auf die elektronischen Bissanzeiger gepackt. Zu diesem Zeitpunkt war ich natürlich weit entfernt an einen Erfolg zu glauben und noch der ganze Freitag vor uns lag, erst einmal mit er Posenrute ein paar Köderfische gezuppelt und mittendrin immer mein Junge, der die Angel mittlerweile mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser schwingen kann, wie ich und das mit ein wenig Abstand betrachtet auch ziemlich erfolgreich, wie er über die kompletten 4 Tage inklusive Übernachtungen eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.

So ist es also auch nicht verwunderlich, dass er nach dem ein oder anderen Rotauge auch diverse Brassen und schlussendlich auch seine erste Schleie fangen konnte. Und als wäre das nicht genug, durfte sich noch ein Ereignis in die Kuriositätenliste einreihen. Mein Großer ist grad wieder am Drillen eines kleines Rotauges als es urplötzlich einen Riesenstrudel direkt vor seinen Füßen gibt und direkt danach die Rute beim zweiten Angriff richtig krumm geht und er einen 60er Hecht an der Posenrute mit einem 0,20er monofilen Vorfach sicher alleine ausdrillt. Zu dieser Kuriosität als solches gesellte sich dann also noch der Fakt, dass der Hecht sich außen am Maul sicher gehakt hatte. Bei solch einem Spektakel fällst du dann als jahrelanger Angler und Vater direkt vom Glauben ab und mein Sohn und ich wir hätten in diesem Moment beide nicht stolzer sein können.


Tagsüber konnten dann noch diverse weitere Fischarten gefangen werden (ich glaube wir haben zum Schluss 11 Fischarten gezählt) und unter anderem insgesamt 7 Schleien. Zufrieden vom Tag konnten wir also in aller Ruhe gegen 20:30 Uhr den Grill anwerfen. Aber was war nun eigentlich mit meinen Raubfischruten, bei der der tote Köderfisch nun schon seit dem Vormittag im Wasser dümpelte?!? Ganz ehrlich… es ist den ganzen Tag über nichts passiert, sodass ich die Ruten eigentlich schon fast wieder vergessen hatte. Fast? Ja fast, denn als ich grad dabei war das letzte Steak zu grillen, meldete sich auf einmal der Bissanzeiger meiner Raubfischrute. Völlig perplex über dieses Ereignis, musste ich erst von meinem Bruder, unter der Aussage ob ich nicht langsam mal anziehen möchte, an die Ruten gebeten.

Anschlag gesetzt und ich merkte sofort, dass dort etwas richtig gutes am anderen Ende hing. Also ab auf’s Boot und hoffen, dass es nicht so blöd läuft wie am Morgen. So standen wir über dem Fisch, ohne Kescher, den wir in der Eile natürlich wieder einmal vergessen hatten und der Fisch kam und kam nicht hoch. Nach ein gefühlten Ewigkeit jedoch, schoss der Fisch wie aus dem Nichts an die Oberfläche, so als wollte er uns sagen… Schaut wer und vor allem was ich bin!!! Und wir konnten unseren Augen tatsächlich nicht glauben. Am anderen Ende tobte ein massiver Zander, den mein Bruder nach spektakulärem Drill glücklicherweise per Hand landen konnte. Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, dass mein Freudenschrei mit Sicherheit noch im knapp 100 km entfernten Berlin zu hören war. Gott was war das für ein geiler Fisch, den ich so noch nie in meinem Leben gesehen habe. Makellose 90cm+ und mehr als gut im Futter und zuguterletzt der zweite Zander in meinem Leben überhaupt. Wahnsinn…!!!!

So sieht dann übrigens ein Köder aus, der vorher im Maul eines 90+ Zanders Platz genommen hat...🙈

Spätestens ab diesem Zeitpunkt war mir alles andere egal und das Wochenende mehr als gelungen und als hätte es nicht besser kommen können, hatten wir erst noch den ein oder anderen Fehlschlag an den Karpfenruten, als sich der Bissanzeiger meines Bruders erneut zu Wort meldete. Vom Biss her nichts spektakuläres und alle Anwesenden tippten direkt auf Brasse. Selbst im ersten Moment nach dem Anhieb, merkte mein Bruder zwar, dass es keine Brasse war, jedoch dachten wir alle an einen Karpfen in Satzergröße. Da die anderen Ruten jedoch ziemlich dicht standen und wir nicht wollten, dass der Karpfen durch die anderen Schnüre schwimmt, sind wir trotzdem wieder auf’s Boot. Eine goldrichtige Entscheidung wie sich später herausstellen sollte, denn wir saßen grad im Boot, als der Fisch auf einmal Fahrt aufnahm und sich einen ordentlichen Kampf mit meinem Bruder lieferte, den mein Bruder erst nach ca. 10 Minuten für sich entscheiden konnte und ein schöner 90er Schuppi im Netz lag.

Was für ein Freitag lässt sich abschließend sagen… Waaaaahnsinn…!!! Mehr musste nicht mehr kommen und viel mehr kam dann den kompletten Samstag eigentlich auch nicht mehr. Auch die Nacht war bis auf ein paar vereinzelte Pieper, auch an den Raubfischruten, die ich aber nicht verwerten konnte, nicht mehr viel, sodass wir am Sonntag nach einem ordentlichen Frühstück und einem kurzen Schauer alles in Ruhe zusammenpacken und zufrieden den Heimweg antreten konnten.

Alles in allem also ein megageiles Wochenende, was definitiv Wiederholungsbedarf hat…!!!

Viel Spaß mit den Bildern


Auch für's kulinarische Wohl war gesorgt und es gab frischen gebratenen Hecht...😋

Schleien... Eine schöner wie die andere... 😍