Hallöchen Gemeinde,
eigentlich veröffentlichen wir ja nichts mehr von unserer Angelei, aber auf Wunsch einiger, sollen wir uns dennoch bequemen, einen Erfahrungsbericht unseres Spanientrips zu veröffentlichen.
Dann leg ich mal los…
Wir, das wären für dieses Mal Martin, Thomas, Jürgen und Andreas, waren in der Zeit vom 08.04. – 15.04.2023 in Kalle Decker‘s Welscamp in Riba Roja d’Ebre (Spanien) von Extreme Ebro Fishing. Los ging es vom Flughafen Berlin-Brandenburg am 08.04.2023 um 10:45 Uhr mit der spanischen Fluggesellschaft Vueling (die Preise für Direktflüge nach Spanien sind mit 392,48 € für Hin- und Rückflug mit 1 x 25 kg Reisegepäck übrigens mächtig durch die Decke gegangen) und bereits um 13:25 Uhr sind wir wieder in Barcelona gelandet. Von dort aus ging es per Busshuttle zu der, ein wenig außerhalb des Flughafengeländes gelegenen, Verleihstelle des Autovermieters „Niza Cars“ (was zwar super funktionert hat, aber mit einem Mietpreis von 618,40 € inklusive Vollversicherung für einen Renault Kangoo ebenfalls nicht ganz billig war).
Von der Verleihstelle des Autovermieters starteten wir nun also die ca. 180 km in Richtung Riba Roja d’Ebre, wofür wir gut 2 Stunden benötigen sollen, vorbei an 2 Mautstationen, wovon eine mit 4,75€ und eine mit 7,75€ zu Buche geschlagen hat. Nach recht unspektakulärer Fahrt und ohne Vorkommnisse sind wir gegen 17:00 Uhr im, ca. 5 km von Riba Roja entfernten Flix angekommen und haben im dortigen gut sortierten Supermarkt „Bonpreu“ unsere Lebensmittel und Biervorräte aufgestockt. Die restlichen 5 km im Anschluss gestalteten sich naturgemäß relativ kurz, sodass wir noch vor 18 Uhr Kalle die Hand schütteln konnten.
Im Camp angekommen, fiel das Fazit über die vergangenen 6 Vollguiding-Wochen, welche Kalle soeben hinter sich gebracht hat, jedoch erst einmal recht ernüchternd aus. Der letzte Regen in der Region war bereits weit über 4 Monate her und das Wasser so klar, dass teils mit Sichtweiten unter Wasser von bis zu 5 Metern zu rechnen war, was die Köderpräsentation vor allem tagsüber äußerst schwierig gestaltete. Auch die Beschaffung von Köderfischen ist mangels Angebot wohl mehr als schwierig und selbst das Spinnfischen auf Zander und Co. ziemlich aussichtslos.
Aufgrund dieser Aussagen gab es für uns natürlich erst einmal einen kleinen Dämpfer, sodass wir entschieden, nicht schon den ersten Abend am Wasser zu verbringen, sondern ganz entspannt ein paar Estrella am Abend auf der Terrasse zu schlürfen und dann ausgeschlafen am nächsten Morgen in die Woche zu starten. Gesagt getan, sattelten wir am nächsten Morgen also die beiden Mietboote, welche mit einem völlig ausreichenden 15 PS-Außenborder ausgestattet waren, mit 4 von Kalle zurecht gemachten Wallerruten, sowie 4 Liegen mit Schlafsäcken. Zelte waren bei den vorherrschenden Tagestemperaturen bis 30°C im Schatten, sowie Nachttemperaturen von ca. 15°C nicht wirklich notwendig.
Da die Köderfischbeschaffung sich zu der Zeit als äußerst schwierig gestaltete, haben wir uns von Kalle noch 4 Säcke Pellets geben lassen (1 Sack 25 kg – Ladenpreis 64 €) und haben uns mit den Pellets erst einmal eine Stelle angelegt. Die Pellet-Angelei ähnelt der Angelei mit Boilies auf Karpfen ja schon sehr, sodass dort eigentlich auch keinerlei Berührungsängste bezüglich der Angeltechnik bestanden. Gesagt getan, hieß es nun also Camp aufbauen, 4 Ruten scharf machen und warten. Allzu lange brauchten wir dann auch gar nicht warten und Jürgen konnte bereits einen ersten kleineren Waller von 80cm auf eine kleine Plötze (ja… der Jürgen hat wie überall dann doch noch eine Pfütze gefunden, wo ein paar 10 – 15cm Plötzen zu fangen waren) an der Grundrute erwischen. In derselben Nacht, ging dann auch kurze Zeit später die erste Rute krumm, jedoch ging der Anhieb von Martin ins Leere, was sich leider auch bei seinem zweiten Versuch nicht viel besser darstellen sollte. So ging die Nacht zu Ende und Martin und Jürgen fuhren erst einmal ins Camp von Kalle, um dort Frühstück und Kaffee für die ganze Truppe vorzubereiten.
Zurück an der Angelstelle konnte Thomas sein Grinsen dann jedoch nicht verbergen, denn ein Waller von 176cm hatte die via Uni Cat Pop-Up Float Montage angebotene Mini-Plötze genommen und bescherte ihm somit den ersten Waller auf der Haben-Seite. Im Anschluss konnte auch Martin seinen nächsten Anschlag verwerten und einen kleineren Waller mit ca. 120 cm über die Bordwand ziehen. Dann wurde es jedoch ruhig, ziemlich ruhig und Jürgen und Andreas andersrum ziemlich unruhig, da die Hoffnung zunehmen schwand, noch einen guten Waller zu überlisten. Da dies in der kommenden Nach nicht der Fall war, wechselten wir nochmals die Stelle und bauten diese nach dem vorherigen Muster wieder auf, wohlwissend, dass die Pellets die Fische zwar auf den Platz lockten, die Waller aber verständlicherweise, doch eher auf natürliche Nahrung standen und wir somit unbedingt Köderfische, gern auch in größeren Abmessungen benötigten.
Also…. Flucht nach vorn und Möglichkeiten der Köderfischbeschaffung ausloten. Nach kurzen Gespräch mit Kalle, hatten wir 2 Feederruten von Kalle in der Hand und waren mit dem Mietwagen unterwegs zum Stausee. Nachdem wir vorher dem gut sortierten Angelladen in Flix noch einen Besuch abgestattet und uns mit Futter, sowie Maden eingedeckt hatten. Glücklicherweise hat sich unser Jürgen als alter Posenanler jedoch noch eine Pose und ein paar Haken mitgenommen, denn wie wir am Stausee recht zügig feststellen konnten, war die Feederangelei in ca. 16m Wassertiefe nicht allzu erfolgversprechend. Dementsprechend baute sich Jürgen eine Spinnrute auf Pose um und konnte dadurch im Flachwasserbereich vor der Staumauer die ein oder andere ordentliche Plötze, sowie die ein oder andere Giebel erwischen.
Mit den Köderfischen im Gepäck und einem guten Gefühl, ging es somit zurück zur Angelstelle. Abgespannt an den Bojenruten, welche von Andreas aufgrund seiner mittlerweile doch schon jahrelangen Erfahrung auf Waller präpariert wurden, konnten die Köderfische die Waller bereits in der ersten Nacht wieder zum Anbiss verleiten und erst Jürgen und dann auch Andreas ihren ersten Waller an den regulären Wallerruten verhaften. Auch auf Spinnrute, auch wenn die komplette Woche eigentlich wirklich gar nichts zu machen war, konnte Martin erst einen Hecht von ca. 70cm, Jürgen einen ordentlichen Barsch, und Andreas einen kleinen Waller von 50 cm fangen. Entsprechend der „Wer zieht die Wallerrute als nächstes an“-Reihenfolge war Thomas nun wieder ganz vorn dabei und konnte seinen nächsten Waller, dieses Mal jedoch mit einer Länge von „nur“ 167cm, ins Boot befördern. Martin durfte ebenfalls noch einmal in der Riege aufschließen und sich über ein Exemplar von 152cm freuen, was dann jedoch auch schon den Schlussfisch der Woche bedeutete, der jedoch bei nächtlichen Sturmböen von ca. 70 km/h auch ordentlich erkämpft war.
Insgesamt konnten wir in den 6 Tagen somit 8 Waller, einen Hecht, einen Barsch und 2 Schwarzbarsche erbeuten. Vom Ergebnis her zwar etwas enttäuschend, da wir natürlich auf wenigstens einen 2m+ Fisch, sowie diverse Zander und Barsche bei Spinnangeln gehofft haben, in Anbetracht der Bedingungen vor Ort aber mehr wie vertretbar und da unser Posenangel-Altmeister Jürgen mit Kalle gleich noch ein Plötzen-Guiding am Staussee durchgezogen hat und es Kalle zukünftig wahrscheinlich nicht mehr an Köderfischen mangeln wird, also auch noch mit nachhaltigem Charakter für alle zukünftigen Gäste. 🤣
Die Rückfahrt nach Barcelona konnten wir glücklicherweise ganz entspannt um die Mittagszeit angehen, da unser Flieger erst um 18:35 Uhr starten sollte, wodurch wir noch einen Zwischenstopp in der Stadt Reus am Hafen gemacht und es uns im dortigen Restaurant „Wok-Tarraco“ mit Chinesisch, All you can eat vom Buffet direkt mit Blick auf die Mega-Yachten haben gut gehen lassen.
Viel Spaß mit den Bildern
Eure Spreewälder Jungs